Frohe Freimachten!

Heiliger Abend? Fest der Liebe? Weihnachten….hmmm. Also ich hatte diesmal überhaupt kein schönes Weihnachten. Statt Liebe zu empfinden wurde gestritten. Statt in Frieden mit den Lieben zu sein, habe ich versucht Konsumelelektronik zum Laufen zu bekommen. Statt in Gemeinschaft zu sein, war ich überwiegend allein. Satte 500 Euro habe ich insgesamt für Geschenke ausgegeben und keine 5 Minuten Glückseeligkeit erlebt. Wie war es bei Ihnen? Hektisch? Überfressen? Verkatert? Zerstritten? Friedhöflich? Scheinherzlich? Verlogen? Verschwenderisch? Überzogen?

Nun ja, ich will Ihnen ja nichts in den Mund legen, vielleicht hatten Sie es ja sogar ganz nett, aber in der Mehrheit schimpfen die Menschen seit langem auf Weihnachten (zumindest in meinem Umfeld). Ein Konsumrausch anlässlich dessen Millionen von Tannenbäumen gefällt, Millionen von Gänsen gemästet und getötet und Abermillionen von Euros in Geschenke investiert werden, die nicht wirklich gebraucht werden. Gefällt das eigentlich noch irgendwem, ausser dem Handel, der Nahrungs- und Konsumgüterindustrie und vielleicht noch dem Papst? Und Ihren Kindern könnten Sie eigentlich auch mal zwischendurch mal eine Freude bereiten…

Ja, kritische Worte, alle schon mal irgendwo gehört, oder selber so ausgesprochen. Genau wie: „Dieses Jahr machen wir den Konsum nicht mehr mit! Diesmal schenken wir uns einfach alle mal nichts zu Weihnachten…“. Hat sich schon mal jemand wirklich an diese Vereinbarung gehalten? Natürlich nicht, eine klitzekleine Kleinigkeit wurde dann doch besorgt – oder zwei oder drei. Es ist wie ein kollektiver Gemeinschaftswahn. Hat Weihnachten Macht über uns?

Was wäre, wenn… wenn wir uns frei machten von Weihnachten, ja wenn wir uns frei machten von dieser Macht, die Weihnachten über uns hat? Das sage ich nicht nur, weil ich als Patriarchats-Kritiker kirchlichen Festen ohnehin wenig abgewinnen kann, sondern weil ich glaube, dass wir an diesen Tagen ein wirklich schönes Fest feiern könnten!

Ich spinne mal: Nennen wir das neue Fest einfach „Freimachten“, und feiern den Tag an dem wir uns von Weihnachten frei machten! Also zu diesem Fest haben alle Menschen frei, auch der Handel, die Gastronomie und der Papst natürlich. Zu Freimachten ist es strengstens untersagt sich etwas Gegenständliches zu schenken. Umgekehrt ist es Pflicht, dass jeder genau ein ideelles Geschenk für alle seine Lieben macht, welches er sich von mir aus gerne schon im August überlegen kann. Das könnte sein ein Gedicht zu schreiben, ein Lied auswendig zu lernen und vorzutragen, ein Bild zu malen, einen Tanz einzustudieren, einen Vortrag zu halten, oder allen eine lustige Geschichte vorzulesen. Es darf aber auch so etwas Einfaches sein wie z.B. jede/n einmal ganz innig zu umarmen oder jeder/m einen dicken Kuss zu geben. Fast alles ist erlaubt,das ideelle Geschenk darf aber kein Geld kosten und muss für alle gedacht sein. Eines für Alle, und Alles für einen! Wie schön und unkompliziert und vor allem: Immer gerecht!

Dann könnte es zu Freimachten so sein, dass zum Frühstück jeweils nur ein Stück Obst gegessen werden darf, z.B. ein Apfel eine Orange oder auch eine Banane. Auch das Mittagessen muss besonders einfach gestaltet sein und darf nur aus einem einzigen Gang bestehen, z.B. Spaghetti mit Tomatensauße oder Pellkartoffeln mit Quark. Zum Abendessen gibt es lediglich z.B. etwas Käse und Obst. Auf diese Weise haben alle möglichst viel Zeit miteinander, auch die, die sonst immer in der Küche stehen.

Ausserdem ist zu Freimachten den ganzen Tag Musik an und jeder darf abwechselnd mal seine Lieblings-CD einlegen. Zudem lässt man bei diesem Fest grundsätzlich die Haustür offen stehen, so dass alle Nachbarn und Freunde willkommen sind hereinzuschauen.
Ja und selbstredend darf man zu Freimachten nur alte Jeans und T-Shirt tragen. Das ist schon deswegen deswegen wichtig, weil zu Freimachten nach Herzenslust getobt, getanzt, geschwitzt, geknutscht, gesabbert und gekleckert werden darf! Alles, was frei und lebendig macht, ist willkommen! Wer macht mit? Also ich bin dabei! Vielleicht ist das ja eine Internet-Petition wert?! Anstatt zwanghaftem Konsumrausch und maßloser Völlerei besser drei Tage liebevolle Anarchie für die Seele …

Herzlichst,
Euer Anatol

(c) all rights reserved by Robert Anatol Stein, 2013

Über anatolstein

Robert Anatol Stein, Dipl.-Ing. (BA), Systemischer Coach, Systemischer Körperpsychotherapeut, http://www.dreistattdry.de, Mitglied bzw. Unterstützer von: MatriaVal e.V., Greenpeace, World Vision, Avaaz.org, Paladins.eu, MatriaSys.de, DreiStattDry.de
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3 Antworten zu Frohe Freimachten!

  1. Sonja schreibt:

    Vor ein paar Tagen bin ich über folgenden Artikel gestoßen. Ich fand ihn ganz spannend und er hat mir Weihnachten wieder näher gebracht.

    Übrigens war mein Weihnachten sehr schön: den ganzen Tag Musik an und jeder darf abwechselnd mal seine Lieblings-CD einlegen. Zudem lässt man bei diesem Fest grundsätzlich die Haustür offen stehen, so dass alle Nachbarn und Freunde willkommen sind herienzuschauen. Ja und selbstredend darf man zu Freimachten nur alte Jeans und T-Shirt tragen. Das ist schon deswegen deswegen wichtig, weil zu Freimachten nach Herzenslust getobt, getanzt, geschwitzt, geknutscht, gesabbert und gekleckert werden darf!
    Ja, ungefähr so war es 🙂

    Eine schöne entspannte Restweihnachtszeit wünsche ich Dir!

    Sonja

    „HABEN SCHAMANISTISCHE PRAKTIKEN WEIHNACHTEN GEPRÄGT?
    Bevor das Christentum um sich griff, übten viele europäische Länder das Heidentum und schamanistische Rituale aus. Es wird weitgehend angenommen, daß die Einbeziehung des Weihnachtsbaums und Weihnachtsmanns eine Verschmelzung des Christentums mit den heidnischen Traditionen der damaligen Zeit ist – und es gibt viele Theorien zu diesem Thema.
    Eine dieser so prominenten Theorien wurde von John Rush formuliert, einem Anthropologen und Lehrer am Sierra College in Rocklin, Cliff. Er glaubt, daß diese Traditionen auf die schamanischen Praktiken mit Zauberpilzen zurückgeführt werden können. „Der Weihnachtsmann ist ein modernes Gegenstück zu einem Schamanen, der bewußtseinsverändernde Pflanzen und Pilze verzehrte, um mit der geistigen Welt zu kommunizieren,“ sagt er.
    Nach seiner Theorie leitet sich der Weihnachtsmann von Schamanen in den sibirischen und arktischen Regionen der Welt ab, die während des Monats Dezember die Einheimischen besuchten, um ihnen Beutel mit Fliegenpilzen als Geschenk zu geben. Er beschreibt, daß praktizierende Schamanen der älteren Traditionen bis vor ein paar hundert Jahren Amanita muscaria (Fliegenpilze) sammelten, sie trockneten und sie zur Wintersonnenwende als Geschenke an ihr Volk gaben. Er geht sogar soweit, zu beschreiben, daß der Schamane oft eine Öffnung im Dach verwendete, um seine Geschenke zu liefern, da die große Menge an Schnee in der Region die Tür blockiert haben würde – daher benutzt der Weihnachtsmann heute den Schornstein.
    ROT UND WEISS – FARBEN MIT EINER BEDEUTUNG
    So, und warum trägt der Weihnachtsmann rot und weiß? Die Antwort darauf bezieht sich auch wieder auf den bunten Pilz. Amanita muscaria ist vor allem für seine mit weißen Punkten gesprenkelte roten Kappe bekannt. Dies wurde von der Kleidung des Schamanen nachempfunden, der rote und weiße Stoffe tragen würde, um die Wichtigkeit der Pilze während der Ernte anzudeuten.
    Auch das Platzieren der Geschenke unter einem Baum hat eine Verbindung zu diesen bunten Zauberpilzen. James Arthur beschreibt in seinem Buch „Pilze und die Menschheit,“ daß der bunte Fliegenpilz eine symbiotische Beziehung mit immergrünen Bäumen hat und sehr oft unter ihnen wächst. Laut Arthur, ist das, woher die Tradition kommt, immergrüne Bäume in unsere Häuser zu bringen und bunte Geschenke unter ihnen zu platzieren – als Hommage an den heiligen Pilz und die Geister, für die er verwendet wurde, um mit ihnen zu kommunizieren.
    FLIEGENDE RENTIERE?
    Die Idee eines fliegenden Rentiers klingt ziemlich weit hergeholt. Doch es wird allgemein angenommen, daß der Weihnachtsmann sich so fortbewegt. Das könnte eventuell nicht ganz so verrückt sein, wie es sich zunächst anhört. Rentiere sind in Sibirien heimisch und ein sehr häufiger Anblick. Sie suchen sogar nachweislich wegen seiner psychedelischen Eigenschaften aktiv nach dem Pilz. Donald Pfister, ein Biologe an der Harvard University sagt, es sei nicht unvernünftig anzunehmen, daß, wenn sowohl der Schamane, als auch seine Rentiere auf einer Reise sind, der Schamane dann halluzinieren könnte, daß sie fliegen – vor allem, wenn die Rentiere Pilze verzehrt hatten und sich unberechenbar verhielten.
    Carl Ruck, ein Professor der Klassik an der Boston University unterstützt diese Theorie. Er beschreibt, daß Schamanen die Zauberpilze und die Halluzinationen, die sie auslösen, oft nutzten, um mit Tiergeistern zu kommunizieren, wobei sie auf der Suche nach Visionen mit ihnen zogen.
    NEINSAGER
    Natürlich gibt es viele, die gegen diese Theorie argumentieren und gegen die Idee sind, daß diese sibirischen Schamanen etwas mit Weihnachten und dem Weihnachtsmann zu tun haben. Der Historiker Ronald Hutton zum Beispiel, der behauptet, den sibirischen Schamanismus studiert zu haben, weist auf ein paar Mängel hin. Aus seinen eigenen Studien in dem Bereich schließt er, daß Schamanen keine Schlitten fuhren und sie sich nur selten mit den Geistern der Rentiere befaßten.
    Ruck allerdings bestreitet dies. Zwar mögen Schamanen keine Schlitten verwendet haben, doch ist es die Symbolik des Transports während einer Halluzination, die zählt und wenn es wirklich keine Verbindung gibt, warum liefert der Schamane die Pilze dann als Geschenke im Dezember durch die Dächer der Einheimischen? Warum trägt er einen roten Mäntel, gefüttert mit weißem Fell und trägt während der Ernte schwarze Stiefel? Und warum gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Platzieren der Geschenke unter einem Baum und wo diese Pilze sonst gefunden werden?
    Natürlich ist es nur eine Theorie, aber es ist sicherlich eine interessante und eine, an der wir uns wirklich erfreuen. Diese Praktiken hätten sich sehr leicht über das europäische Festland verbreitet haben können, hätten sich weiter entwickelt und verändert, während sie auf neue Kulturen treffen. Auch der Ort, an dem der Weihnachtsmann leben soll, unterstützt lautstark die Theorie, da die Region, aus der diese Schamanen kommen, doch ziemlich nah am Nordpol ist…“

  2. Gabriele Kapp schreibt:

    Ja, wundervoll! Weihnachten ist einfach. Einfach Wintersonnwende und einfach voll mit dem Dunkelblauen Mantel der Holle- das Schreibsystem schreibt: Hölle ! Und einfach draußen sein und sich von der Dunkelheit umarmen lassen und mit den Lieben oder All- Eins sich an den Inspirationen der Anderswelt freuen!

    lieber Robert! Mehr und mehr feiern die Menschen genau in Deinem Sinne die Wintersonnwende ! 🙂

    Dunkelblaue Grüsse von Gabriele

  3. Kitchen Kara schreibt:

    Nice bloog thanks for posting

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